Anriechen aus einem Glas

Faszination Mantrailing

– ein kleiner Einblick in diese abwechslungsreiche, fordernde Nasenarbeit für den Lagotto Romagnolo

Mantrailen ist das gemeinsame Verfolgen einer individuellen menschlichen Spur anhand eines Geruchsartikels dieser Person.
Es fördert die Teamarbeit, ist ortsungebunden und somit in bebautem Ortsgebiet als auch im Grünen möglich; Trailen ist herausfordernd, spannend und macht viel Spaß.
Beim Mantrailen spielen Geruch, Individualgeruch und Geruchsartikel eine wichtige Rolle. Der Hund erhält den Referenzgeruch/Individualgeruch der zu suchenden Person und ist in der Lage diesen Individualgeruch herauszufiltern. Ein Shirt, ein Taschentuch, ein Schlüssel uvm. der zu suchenden Person kann ein Geruchsartikel sein.


Jeder Mensch verliert ca. 40.000 Partikel (Hautschuppen) pro Minute und hinterlässt dadurch eine individuelle Spur.
Die Geruchspartikel, die ein Mensch auf seinem Weg verliert, kann man sich wie ein „Band“ vorstellen. Faktoren wie Wind, Sonne, Regen, Thermik, Indoor, Outdoor, uvm. beeinflussen dieses „Band“. Der Hund fühlt sich am wohlsten, wenn er mitten am Geruchsband läuft und zeigt es durch seine Körpersprache. Der Hundeführer lernt die Körpersprache seines Hundes zu lesen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.


Der Hund sollte immer der frischesten Spur folgen und nur starten, wenn der gesuchte Geruch vorhanden ist (positiv Trail). Ebenso lernt der Hund, dem Hundeführer anzuzeigen, wenn kein passender Geruch zur präsentierten Probe vorhanden ist (negativ Trail).


Ein Hund hat ca. 250 Mio. Riechzellen, im Vergleich dazu der Mensch nur 10 bis 30 Mio.
Beim Vorgang des Riechens erhöht sich die Atemfrequenz und auch die Körpertemperatur des Hundes. Deshalb sollte der Hund bei dieser herausfordernden und auslastenden Nasenarbeit unbedingt gesund sein.

Die Beteiligten (einige Fachbegriffe):

  • Suchteam: Hundeführer mit seinem Hund
  • Flanker/Trainer: dieser begleitet das Team, hilft die Körpersprache des Hundes zu lesen und legt auch die Versteckperson (Spur) aus; er behält das Trainingsziel im Focus
  • Versteckperson – Runner: von dieser stammt der Geruchsartikel (Shirt, Schlüssel, Brieftasche, …)
  • Gruppe, Begleiter: sie sind Beobachter- wichtig für Feedback, sollten sich aber neutral verhalten

Was brauche ich zum Trailen?

  • Leine mit 5 bis 8 m Länge
  • Geschirr oder Trailgeschirr auf den Hund abgestimmt
  • Trigger (Halstuch o.ä.) bei Hunden, die auch im Alltag immer Geschirr tragen
  • Eine Belohnung (weiches Futter, Futtertube, Spielzeug), die der Hund mag

Das Suchteam startet zum ersten Mal:

  • Den Hund „Anziehen“, Geschirr anlegen oder ggf. Trigger
  • Helfer/Versteckperson einweisen (Art der Belohnung besprechen; angepasst an den Hund – Party oder eher ruhiger bei sensiblen Hunden)
  • Geruchsartikel von der Versteckperson (T-Shirt, Haube, o.ä. ) am Anfang auf den Boden legen
  • 2 Kommandos überlegen, zum Anriechen am Geruchsartikel ( z.B. riech, schnupper, …), … und zum Starten( z.B. trail, google, Banane, …)

Und dann kann es schon losgehen.

Viel Spaß bei dieser vielseitigen Nasenarbeit mit deinem Lagotto Romagnolo wünscht 

Daniela Hummel 

(die Autorin des Artikels, zertifizierte Mantrailtrainerin und Hundemama von Suegiu Ulma und Suegiu Wousel).

 

 

In diesem Artikel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei jedoch ausdrücklich mitgemeint.